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Korken knallen bei Adler

Die Korken knallten gleich nach Spielende, als ob die Korfballer des KV Adler Rauxel den Eurocup 2006 gewonnen hätten.

Doch das 21:13 (12:7) am Freitagabend gegen die slowakischen Gastgeber vom SKK Prievidza war für die Korbjäger aus der Europastadt ähnlich wichtig wie ein Titelgewinn: Schließlich zog das Team von Trainer Dieter Fernow durch seinen zweiten Vorrundensieg in das Spiel um Platz drei am Samstag, 14. Januar, ein. Nach dem 14:12-Auftaktsieg gegen den TJ Znojmo MS YMCA aus der Tschechischen Republik (Ruhr Nachrichten vom 13. Januar) hatten die Castrop-Rauxeler am zweiten Turniertag zunächst erwartungsgemäß mit 8:25 (6:12) gegen den mehrfachen Eurocup-Gewinner und großen Turnierfavoriten Papendrecht KC aus den Niederlanden verloren.

Im „kleinen Finale“ bekommt es der deutsche Verbandsliga-Meister mit dem STU Oryol zu tun. Das Team aus Russland schaffte bei seinem zweiten Auftritt bei einem Eurocup-Wettbewerb überhaupt erstmals den Sprung unter die letzten Vier. Oryol hatte vor Jahresfrist in St. Etienne (Frankreich) mit dem siebten Platz debütiert beim Kräftemessen von acht europäischen Landesmeistern.

Diesmal sorgten die Russen beinahe sogar für eine faustdicke Überraschung. Bis drei Minuten vor dem Ende der um den Gruppensieg entscheidenden Vorrundenpartie gegen den Riviera KC hielten die Osteuropäer ein 13:13. Die Belgier zitterten sich dann zur 14:13-Führung und versuchten lediglich, diese über die Zeit zu retten. Erst wenige Sekunden vor dem Abpfiff, als sicher war, dass Oryol keinen Gegenangriff mehr starten konnte, wagten die Riviera-Spieler den nächsten Korbwurf – und trafen zum 15:13-Endstand.

Für den deutschen Korfball ist der Einzug des KV Adler Rauxel in das „kleine Finale“ der größte internationale Vereins-Erfolg seit 2001. Damals wurde der KC Grün-Weiß ebenso Dritter wie ein Jahr zuvor die Adleraner. 2002 wurden die „Grün-Weißen“ Fünfte, danach landete Rauxel auf den Plätzen sechs (2003) und fünf (2004). Den Eurocup 2005 verpasste der KC Grün-Weiß in der Qualifikation.

Die Vergangenheit rutschte nach dem Sieg über Prievidza für Fernow und seine Schützlinge in den Hintergrund. Schließlich habe der Einzug ins Spiel um Platz drei noch einen netten Nebeneffekt, beonte der Übungsleiter: „Das „kleine Finale“ findet später statt; da können wir jetzt länger feiern.“ – carlo

13. Januar 2006 | Quelle: Ruhr Nachrichten

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