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Dämpfer gleich beim ersten Auftritt

Einen Fehlstart ins EM-Turnier legten Deutschlands U21-Korfballer hin. DasTeam von Trainer Harold Kuklinski (re.) musste sich mit 9:10 gegen England geschlagen geben. Foto: Hopfe/HG
Deutschland verliert zum EM-Auftakt in Portugal gegen England. Nur zwei Korbtreffer in der zweiten Hälfte.
Trainer Harold Kuklinski: „Zu viele hochkarätige Chancen nicht genutzt“.

KORFBALL EUROPAMEISTERSCHAFT DER U21-JUNIOREN Riesige Enttäuschung: Die deutsche Korfball U 21-Nationalmannschaft startete mit einer 9:10-Niederlage gegen England in die mit großen Hoffnungen verbundene U21-Europameisterschaft in Porto Salvo/Portugal.

Nervosität prägten bereits die Anfangsminuten des ersten Spiels der deutschen Equipe. Die Briten gingen gar mit zwei Körben in Front, ehe Henning Schmidt mit einem Doppelschlag zum 2:2 ausgleichen konnte. Nach dem 3:3-Zwischenstand schien sich das Kuklinski-Team gefangen zu haben, es gelang eine 7:5-Führung zur Halbzeitpause.

Dabei war das deutsche Team im Verlauf der ersten 30 Minuten immer sicherer geworden: das Kombinationsspiel und die Korbwürfe entwickelten sich, die Anfangsnervösität war verflogen, ein größerer Vorsprung in der zweiten Halbzeit schien sich anzubahnen.

Doch es kam anders. Im zweiten Durchgang gelangen den deutschen Korbschützen lediglich noch zwei Treffer. „Viel, viel zu wenig“, so der erste Kommentar von Trainer Harold Kuklinski (KJ Lünen), „wir waren zwar die bessere Mannschaft, haben uns aber mehr als dumm bei der Chancenausbeuge angestellt.“

Bis auf die ersten sechs Minuten waren die Briten nämlich nicht in Führung gegangen – und schlimmer noch: in den ersten drei Minuten der zweiten Hälfte gelang durch einen weiteren Treffer von Henning Schmidt sogar ein Drei-Körbe-Vorsprung. Doch danach gelang der deutschen Mannschaft allerdings so gut wie gar nichts mehr: Das britische Team kam immer näher heran und sicherte sich erst sechs Minuten vor Spielende mit dem Führungstreffer zum 10:9 erstmals die Führung. Und die wurde dann auch nicht mehr hergegeben.

Mit hängenden Köpfen schlichen die deutschen U21-Junioren in die Kabinen. „Wir haben es versäumt, in diesem Spiel früh alles klar zu machen“ so der Schlusskommentar von Trainer Kuklinski, „aber wir haben heute etliche hundertprozentige Korbchancen nicht verwerten können. Wenn in einem Angriff sechs, sieben oder acht Korbwürfe nicht zum Erfolg führen, dann darf man sich nicht wundern, wenn man amEnde mit leeren Händen sa steht“, so ein enttäuschter Harold Kuklinski.

Rang drei hatte sich Deutschlands Korfball-Nachwuchs zum Ziel gesetzt. Wohl wissend, dass dies ein ehrgeiziges, aber auch durchaus erreichbares Unterfangen ist, war die Partie gegen England schon als eine Art „Schlüsselspiel“ betrachtet worden. Die zweite und letzte Vorrunden-begegnung gegen Tschechien musste gestern unbedingt gewonnen werden.

Belgien, der Zweite der letzten U21-Europameisterschaft vor vier Jahren, konnte in seinem ersten Match seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden. Es gab zwar den erwarteten Sieg gegen Spanien (Catalonien), das Korbverhältnis von 14:9 stellt jedoch nur optisch eine Überlegenheit dar, berichtet Deutschlands Teamsprecher Jochen Schittkowski, „eine mäßige Leistung der Belgier. Um in die Medaillenränge zu kommen, wird sich das belgische Team deutlich steigern müssen.“ Das taten die Belgier dann auch: Mit einem eindrucksvollen 25:9-Kantersieg über Gastgeber Portugal zogen sie als erstes Team in die Zwischenrunde ein.

06.11.2006 Von Ralf Schacht WAZ, Castrop-Rauxel

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