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KV Adler findet keinen Trainer

Ruhr-Nachrichten von Jens Lukas

CASTROP-RAUXEL Sechs Wochen vor dem Anpfiff zur Regionalliga-Saison stehen die Korfballer von KV Adler Rauxel ohne Coach da. Der bisherige Spielertrainer Stefan Strunk hat hat sich von seiner Knieverletzung erholt und will nun wieder ausschließlich auf dem Feld stehen.

Stefan Strunk hatte seit 2008 als Trainer sowie in der vergangenen Saison als Spielertrainer den nationalen Rekordmeister angeführt. Am Ende der alten Hallen-Saison hatte der 33-Jährige dem Adler-Vorstand dann aber signalisiert, dass er künftig nur noch als Spieler zur Verfügung stehen wolle – also den „Trainer“ aus dem „Spielertrainer“ streichen möchte.

„Er ist noch in einem Alter, in dem er noch zwei oder drei Jahre spielen kann“, sagt Rauxels Ex-Trainer Dieter Fernow, der Strunk zuletzt als Betreuer auf der Bank in seiner Arbeit beim Titelverteidiger unterstützt hatte. Strunk war 2007 wegen einer Verletzung kürzer getreten und hatte sich auf das Traineramt zurück gezogen. Jetzt fühlt er sich laut Fernow aber nach einer Knieoperation voll wiederhergestellt und will die Doppelrolle nicht mehr spielen.

Fühler ausgestreckt

Der Adler-Vorstand um den Vorsitzenden Heinz-Günter Böhmer hatte seine Fühler ausgestreckt, um einen neuen Coach zu finden. Co-Nationaltrainer Thomas Kupka (TuS Schildgen), Detlef Dülfer (SG Lünen/Selm) sowie Harold Kuklinski (vormals U23-Nationaltrainer) gehörten zu den Befragten. Ein Ja-Wort blieb allerdings aus.

Derzeit sei es in Deutschland äußerst schwer, einen fachlich qualifizierten Korfballtrainer zu gewinnen, berichtet Dieter Fernow: „Im Jugendbereich gibt es für die bis zu 14-Jährigen genügend Trainer. Darüber hinaus halten nicht so viele durch.“

5 D-Mark reichen nicht

An eine Lösung mit einem ausländischen Übungsleiter wie beim Schweriner KC und dem HKC Albatros mit den Niederländern Martin Kamphuis sowie Jan van der Heide wagen sich die Adleraner derzeit nicht heran. „Aus finanziellen Gründen“, sagt Fernow, „neben den Fahrtkosten muss man solchen Trainern natürlich auch die Arbeit vor Ort entgelten.“

Ende der 1980-er Jahre hatte der KV Adler Rauxel Rudy Ramaekers, der als Nationaltrainer 1981 dann Belgien zum WM-Titel führte, als Übungsleiter in Castrop-Rauxel. „Damals haben wir als Spieler 5 D-Mark als Extra-Beitrag gezahlt. Mit dieser Summe würde man heutzutage nicht weit kommen“, erinnert sich Dieter Fernow.

Spieler organisieren sich selbst

Aktuell betreuen sich die Adler-Korbjäger in der Saisonvorbereitung quasi selbst; Kapitän Patrick Fernow und Henning Schmidt organisieren das Training in Eigenregie. Dieter Fernow: „Vor der Saison ist das noch akzeptabel, aber Anfang September muss diese Hängepartie aufgelöst werden.“

Womöglich will der Rauxeler Vorstand auch noch einmal das Gespräch mit Stefan Strunk suchen.

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