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Henning Eberhardt über den Neuanfang der Korfballnationalmannschaft

CASTROP-RAUXEL Neuer Nationaltrainer, neuer Anfang: So gehen die deutschen Korfballer die Vorbereitung auf die Europameisterschaft an, die im Oktober in den Niederlanden stattfinden wird. Nach der Nominierung von 36 Sportlern für den vorläufigen EM-Kader sprach Sportredakteur Carsten Loos mit dem neuen Teammanager der Nationalmannschaft, Henning Eberhardt.

Henning Eberhardt ist derzeit als Teammanager mit der Zukunftsplanung der deutschen Korfballnationalmannschaft beschäftigt.

36 Spielerinnen und Spieler stehen auf den Kaderliste. Sind die vom neuen Trainerteam berufen worden, oder haben sie sich für den Kader beworben?

Eberhardt: Die Trainer haben die Spieler berufen; wir haben uns dazu in Maastricht getroffen. Jan Hof (der neue Trainer, Anm.d.Red.) hat viele Spieler beobachtet, in der Regionalliga oder beim Europa-Cup. Ich konnte als U21-Trainer noch einiges zu den jüngeren Spielern sagen.

Einige Namen, wie Christine Dülfer, Marcel Balzuweit oder Sabrina Hölken sind länger nicht im Zusammenhang mit der Nationalmannschaft genannt worden.

Eberhardt: Christine Dülfer war verletzt, Marcel Balzuweit brennt auf die Mannschaft, und ist gerade wegen ihrer Erfahrung aus den Niederlanden in der Auswahl.

„Die A-Nationalmannschaft hat Vorrang“

In der Liste der 36 Spieler sind viele langjährige Nationalspieler, aber auch etliche U19/U21-Nationalspieler. Ist der Übergang zwischen den Nachwuchsmannschaften und der „richtigen“ Nationalmannschaft künftig fließend?

Eberhardt: Die endgültige Nominierung für den EM-Kader geht streng nach Leistungsstärke. Natürlich können sich jüngere Spieler für die Senioren-Nationalmannschaft qualifizieren und weiter in der U21/U19 spielen. Die A-Nationalmannschaft hat allerdings Vorrang.

Sie selbst sind Trainer der U19/U21-Mannschaft und kennen die jüngeren Spieler gut. Wem trauen Sie den Sprung in das EM-Team zu?

Eberhardt: Eine handvoll Spieler kann das tatsächlich schaffen. Ich denke da an Sven Müller, Susanne Peuters, Martin Schafföner, Lukas Edeler, Anna Schulte oder Karen Fuchs (die letzten drei alle vom Schweriner KC, Anm.d.Red.).

Nach welchen Kriterien werden die letztlich 16 EM-Fahrer ausgesucht? Haben möglicherweise altbewährte Nationalspieler einen Vorteil, oder ist die Auswahl völlig offen?

Eberhardt: Es geht in der Tat bei „Null“ los. Jeder hat die Chance auf eine EM-Teilnahme. Deshalb haben wir uns auch nicht auf eine bestimmte Chance von Berufungen festgelegt, wie jetzt mit 16 Frauen und 19 Männern.

„Das Niveau des deutschen Korfballs steigt im Moment wieder“

Zum neuen Trainerteam: Wie ist die Aufgaben-Aufteilung zwischen Jan Hof, Thomas Kupka und Ihnen?

Eberhardt: Im Gegensatz zu meiner Zusammenarbeit bei der U19/U21-Auswahl mit Andre Heppner, gibt es im Trainerteam der Nationalmannschaft eine strenge Arbeitsteilung. Jan Hof ist der Kopf; er ist etwa für die Nominierung und die Spielweise verantwortlich. Thomas Kupka ist sein Assistent; er ist ja auch Trainer in Schildgen und deshalb zeitlich begrenzt. Ich selbst kümmere mich um die organisatorischen Dinge nach außen, wie den Kontakt zu Spielern, Vereinen und Verbänden.

Die Nationalmannschaft hatte seit Oktober 2009 keinen Trainer mehr, hat seither nur wenige Spiele bestritten. Die EM-Vorbereitung sollte Ende Januar beginnen, wegen der damals noch offenen Trainersuche ist der Auftakt jetzt auf Ende März verschoben. Sind so zwei wichtige Monate verloren gegangen? Was kann die Vorbereitung in nun nur noch sieben Monaten bis zur EM noch bringen?

Eberhardt: Natürlich ist es besser, früher anzufangen. Aber: Das Potenzial ist da; das sieht man an den letzten Erfolgen von Adler Rauxel oder der U21-Mannschaft. Jan Hof geht es professionell an, das Team in sieben Monaten richtig vorzubereiten.

Wie ist derzeit der Leistungsstand der Nationalmannschaft? Was kann bis zur EM daraus werden?

Eberhardt: Das Niveau des deutschen Korfballs steigt im Moment wieder. Vom Potenzial her können wir bei Turnieren, wie der EM, immer den dritten Platz anpeilen. Es muss aber alles stimmen, die Spieler müssen mitziehen und Leistung abrufen. Und jetzt haben wir ja auch einen der besten Trainer der Welt.

ZUR PERSON

Henning Eberhardt, 27 Jahre alt, ist der neue Teammanager der Korfball-Nationalmannschaft. Der Diplom-Sportwissenschaftler arbeitet hauptberuflich als Sportlicher Leiter des 1800-Mitglieder-Sportvereins TuS Wesseling. Er spielte beim TuS Wesseling, beim TuS Schildgen und bei Oost-Arnheim in den Niederlanden. Trainer ist er derzeit beim Regionalligisten SG Pegasus und bei der deutschen U19/U21-Auswahl. Eberhardts größte Erfolge als Spieler sind der dritte Platz bei der U23-WM 2004 und der fünfte Platz mit der Nationalmannschaft bei den World Games 2005. Als Trainer feierte er Platz drei und fünf beim Junior World Cup sowie den Aufstieg der SG Pegasus in die Regionalliga. Eberhardt: „Wir sind ja von ganz unten gekommen.“

von Carsten Loos

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