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Geschichte

Mehr als ein halbes Jahrhundert – Grün-Weiß & Korfball

Nachdem durch Lehrerkontakte mit der holländischen Partnerstadt Delft seit 1964 in unseren Schulen Korfball gespielt wurde, kam es Ende der 60er Jahre zu den ersten Vereinsgründungen. Auf Initiative des Lehrers Karl Steins wurde von Schülereltern der damaligen Julius-Leber-Schule am 16.10.1967 unser Verein als dritter deutscher Korfballverein gegründet.

Nach anfänglicher Euphorie waren schwierige Anfangsjahre zu überwinden, zumal sich der erste Vorstand aus den verschiedensten Gründen rasch „in Luft“ auflöste. Da die ältesten Aktiven damals gerade 15 bis 16 Jahre alt waren, ist es der Korfballbesessenheit von ein bis zwei Erwachsenen zu danken, dass diese Zeit überstanden wurde. Ein Rückschlag bedeutete dabei der plötzliche Tod unseres damaligen 2. Vorsitzenden Karl Schlums im Jahre 1974.

Zur Erweiterung unserer Basis wurde 1971 eine Damen-Gymnastikabteilung gegründet. Sportliche Erfolge waren im ersten Jahrzehnt Mangelware, wir bewegten uns meist im Mittelmaß. Ich kann mich gerade an eine A-Jugendmeisterschaft Anfang der 70er Jahre erinnern. Doch war es eine Zeit sehr häufiger Hollandturniere mit vielen schönen persönlichen Kontakten. Leider gibt es das heute in dieser Form nicht mehr.

Das zweite Jahrzehnt diente der Konsolidierung. Mehrere engagierte Helfer waren im Korfball herangewachsen, die sich intensiv um unsere Jugend- und Schüler-Mannschaften kümmerten.

Der Erfolg blieb nicht aus! So konnten wir Ende der 80er Jahre ständig fast alle Titel im Jugendbereich erringen. Nur bei den Senioren wollte es noch nicht klappen.

Erst im dritten Jahrzehnt schlugen unsere Anstrengungen voll durch. Der Durchbruch deutete sich bereits 1990 mit dem Endspielsieg beim Deutschen Turnfest in Dortmund an. Pünktlich zum 25jährigen Jubiläum gelang unserer S1 die erste Hallenmeisterschaft, die wir in den folgenden Jahren ständig verteidigen konnten (8 Titel). Auch beim Eurocup der Landesmeister schafften wir meist gute dritte Plätze. Um die Jahrtausendwende kam Adler Rauxel wieder stärker auf und unsere Dominanz schwand. Trotzdem wurden wir in diesem Jahrzehnt dreimal Meister.

Seit Jahren haben wir mehrere Leute, die auch auf DTB- und WTB-Ebene für den Korfballarbeiten oder gearbeitet haben.

Mehfach ist es uns gelungen, werbewirksame Veranstaltungen in unsere Stadt zu holen. Ich erinnere nur an den Besuch der Nationalmannschaft des Karibikstaates Aruba in unseren Mauern.

Mit dem Aufbau einer Freizeitmannschaft, Gymnastik- und Aerobic-Abteilungen gelang es uns, mehr Ältere zu aktivieren. Andere Erweiterungsversuche (Tischtennis- und Wandergruppe) scheiterten nach einiger Zeit wieder.

Aber nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich haben wir eine Menge zu bieten. Zahlreiche Feste und Ausflüge zeugen davon, besonders die Jugendabteilung tut sich dabei hervor.

Nach jahrelangen Bemühungen hat es endlich geklappt: im Stephanushaus konnten wir einen Clubraum gewinnen. Mit der neuen Partnerschaft zu Rigtersbleek gelingt es uns vielleicht, wieder an die Holland-Verbundenheit vergangener Jahre anzuknüpfen.

Leider hatten wir in den letzten Jahren einen Durchhänger, der sich besonders im Jugendbereich auswirkte. Doch sind wir wieder auf dem Weg nach oben. Die Euphorie um unsere S1 mit der „Grünen Wand“ wirkt sich auch leistungssteigernd auf die unteren Teams aus. In den letzten Monaten ist ein neuer Geist eingezogen, die Lethargie der vergangenen Zeit wurde abgelegt. Die Mitgliederzahl hat sich wieder bei 200 stabilisiert.

Ich glaube wir können stolz auf diese 40 Jahre zurückblicken. Wir wollen auch in Zukunft mit Eifer und Freude für unseren Verein und den Korfball tätig sein.

von Jochen Brückner

Ehrenpräsident

(*11.05.1924 – † 01.12.2013)