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Zum Saisonstart 2010/11: Welche Ziele die Teams haben

CASTROP-RAUXEL Wer ist neu? Wer fehlt? Wer ist zurück? Und vor allem: Was rechnen sich die Mannschaften 2010/11 in der Korfball-Regionalliga aus? Hier finden Sie Infos zu allen sieben Teams.

KV Adler Rauxel

Für die große Überraschung war vor Saisonbeginn der Trainer selbst zuständig. Stefan Strunk kehrt wieder aufs Feld zurück. Eine Operation an seinem lädierten Knie macht das Comeback des früheren Nationalspielers möglich. Strunk hatte die „Adler“ in den beiden letzten Jahren von der Betreuerbank aus zum Meistertitel geführt. Nun steht ihm sein Vorgänger zur Seite: Dieter Fernow.

Strunk wird auf dem Feld wohl den Platz von Steven Govaerts einnehmen. Der Belgier steht aus privaten Gründen nicht mehr zur Verfügung. Die Homepage der Regionalliga traut Strunk einiges zu: „Er stellt eine durchaus interessante Alternative für das Rauxeler Angriffsspiel dar.“

Weshalb der erfolgsverwöhnte nationale Rekordmeister (23 Titel in 40 Spielzeiten) als Gejagter mit hohen Zielen in die Saison geht: Titelverteidigung in Liga und DTB-Pokal sowie erneute Qualifikation zum Europa Cup, beim der Club zuletzt nach Jahren wieder einmal Dritter geworden ist.

Schweriner KC

Die Hiobsbotschaft ereilte Martin Kamphuis, den holländischen Trainer des Überraschungs-Zweiten der letzten Saison, vier Tage vor dem ersten Spiel: Lennart Schwirtz hat sich einen Achillessehnenriss zugezogen, wird bereits am Freitag, 17. September, in Herne operiert und fällt lange aus – womöglich die ganze Saison. „Martin wusste nicht, was er sagen sollte“, berichtete Schwirtz vom Telefonat am Mittwoch mit dem Übungsleiter.

Das Unglück passierte am Sonntag bei der Saison-Generalprobe, der „Cologne Challenge“ in Bergisch Gladbach. Schwirtz hatte zunächst nichts Schlimmes vermutet: „Ich habe eigentlich gedacht, es sei eine Prellung.“

Er soll im Team durch Björn Schlachzig und Stefan Halberstadt ersetzt werden. Schwirtz hofft nun auf die Wiederholung des zweiten Platzes seiner Mannschaft in der Regionalliga – ganz im eigenen Interesse: „Im Januar verpasse ich ja den Europa Shield, dann könnte ich wenigstens ein Jahr später mitmachen.“

TuS Schildgen

Der Castrop-Rauxler Thomas Kupka hat seine zehnjährige Ära in Schildgen selbst beendet; er will sich auf seine Aufgabe bei der Nationalmannschaft konzentrieren. Der Vorjahres-Dritte setzt auf eine vereininterne Nachfolge-Regelung: Nationalspieler Fabian Rodenbach mimt den Spielertrainer, wird bei dieser Doppelbelastung vor allem während der Spiele von Matthias Friedel beim Coaching unterstützt.

Ins Team kehren Carolin Rudolph (ein Jahr Spanien) und Lisa Jaussi (Auslands-Aufenthalt) zurück; zudem soll die B-Jugend-Spielerin Jana Kierdorf zum Einsatz kommen. Das Saisonziel? Rodenbach: „In etwa wieder im Bereich des dritten Platzes.“

SG Pegasus

Der Vorjahres-Vierte hat bei der Suche nach einem Nachfolger für Trainer Henning Eberhardt einen echten Coup gelandet. Der Niederländer Ronald Ligt hat einen sehr guten Ruf in der Szene, war Anfang der 90-er Jahre auch deutscher Nationalcoach.

Der Trainerwechsel hat bei Pegasus womöglich schon für den erhofften neuen Schwung gesorgt; zuletzt gewann der Club die Saison-Generalprobe, die „Cologne Challenge“, mit allen Regionalligisten. Weshalb die Rheinländer zuversichtlich in die neue Saison gehen:

Der vierte Platz soll es zumindest wieder werden.

Ex-Coach Eberhardt liebäugelt mit der „einen oder anderen Überraschung“. Vielleicht sogar erneut gegen den Meister KV Adler Rauxel. Eberhardt: „Wir sind gespannt, wenn wir wieder aufeinander treffen.“

Selmer KV

Eines steht schon vor Saisonbeginn fest: Egal, wie der SKV spielt, absteigen kann er nicht; es gibt in dieser Saison keinen Absteiger. Dabei stand das Mitwirken angesichts der Personalsorgen in Selm lange auf der Kippe.

Spielertrainer („Notgedrungen“) Rüdiger Dülfer: „Im Grunde hätte ich lieber in der Oberliga gespielt.“ So muss er den „radikalen Schnitt“ im Korfball-Oberhaus angehen. Minimalziel beim Neuaufbau: „Wir wollen wenigstens den einen oder anderen Punkt holen.“

Dülfer will drei 15-Jährige in die Mannschaft holen; dazu kommt Routinier Jörg Mehlmann (früher KV Adler Rauxel, zuletzt HKC Albatros), der eigentlich nur den SKV 2 betreuen sollte. Christine Dülfer kann nach einem Kreuzbandriss zum Ende der letzten Saison womöglich die ganze Spielzeit abhaken.

HKC Albatros

Das Vorjahres-„Schlusslicht“ setzt auf die Holland-Karte. Der neue Trainer Jan van den Heide wurde aus den Niederlanden verpflichtet; zudem kehrt Nationalspielerin Sabrina Hölken nach drei Jahren in Enschede zu ihrem Stammverein nach Henrichenburg zurück.

Der HKC-Vorsitzende Dietmar Berg ist ganz begeistert vom neuen Übungsleiter: „Er kommt gut an, die Spieler haben richtig Spaß.“ Weshalb Berg zuversichtlich angesichts der sechsten und letzten Platzes im Vorjahr ist: „Wir wollen besser spielen und erfolgreicher abschneiden.“

KC Grün-Weiß

Patrick Pellny hat die Messlatte für den Regionalliga-Rückkehrer hoch gelegt. „Wir wollen gleich oben mitspielen“, hat der GW-Trainer angekündigt, „wir brauchen uns nicht zu verstecken.“

Den Betriebsunfall des letztjährigen Abstiegs aus der höchsten deutschen Spielklasse hat der nationale Abonnement-Meister der 1990-er und frühen 2000-er Jahre in der Oberliga mit einer makellosen Serie von 14 Siegen und 291:119 Körben quasi im Sauseschritt wettgemacht. Aus dem Aufstiegsteam hat sich Tim Langhorst inzwischen zum Fußball verabschiedet. Michael Zahlmann hatte zuletzt mit einer Aduktoren-Verletzung zu kämpfen, Pellny hofft aber auf sein Comeback zum Saisonauftakt. Janina Zumbrink ist zurück aus ihrer Mutterpause.

Einziger echter Neuzugang bei den „Grün-Weißen“ ist Wolfgang Nerdemann vom HKC Albatros. Pellny: „Er hat uns überrascht und eine gute Entwicklung gemacht.“ Der KC Grün-Weiß war 2006 übrigens der letzte (Verbandsliga-)Titelträger vor dem KV Adler Rauxel.

von Carsten Loos

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