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Eine perfekte Saison

Der 18:15-Sieg gegen den HKC Albatros war nur noch eine Pflichtübung. Schon vorher stand der KV Adler Rauxel als Meister der Korfball-Regionalliga fest.

Mit Stefan Strunk, dem Trainer des Abo-Meisters, sprachen wir nicht nur über die abgelaufene Hallensaison, sondern auch über nationale und internationale Besonderheiten des Korfballsports.

Meisterschaft, Eurocup, Pokal. Der KV Adler Rauxel spielt eine herausragende Rolle. Wie beurteilen Sie diese Saison?

Strunk: Das war für uns eine perfekte Saison. Klar freuen wir uns über den vierten Titel in Folge. Doch der Höhepunkt war ganz sicher der dritte Platz beim Eurocup. Ich denke, wir haben da viel für das internationale Ansehen des deutschen Korfballs tun können. Im KO-ED-Cup mischen wir ja auch noch mit, da wollen wir ebenfalls unseren Titel verteidigen.

Stichwort Eurocup. Bisher hat der dritte Platz des Vorjahres immer für den Direkt-Einzug in die Endrunde gereicht. Jetzt aber muss auch der Dritte, also Adler Rauxel, in die Qualifikation.

Das kann ich nicht so recht nachvollziehen. Nur noch die beiden besten Teams, also die Klubs aus den „reichen“ Top-Nationen Belgien und Holland, sind direkt gesetzt. Und noch mehr „arme“ Länder müssen nun noch mehr Geld in die Hand nehmen, um irgendwo in Europa ein Quali-Turnier zu spielen. Das ist sehr unglücklich, unbefriedigend und ungerecht. Ich weiß nicht, wohin das führen soll. Die so genannten B-Nationen sollten dagegen mal etwas unternehmen. Es ist der falsche Weg.

Adler Rauxel sollte dennoch stark genug sein, um sich in der Quali durchzusetzen. Wie sehen Sie die Entwicklung Ihrer Mannschaft?

Wir haben sicherlich einen ganz ordentlichen Kader, der trotz des geringen Durchschnittsalters bereits einige Zeit zusammen spielt. Das ist schon ein Vorteil. Wichtiger für mich als Trainer ist jedoch, dass wir noch Entwicklungspotenzial haben. Und daran wollen wir weiter arbeiten.

Neben der Eurocup-Quali steht im Oktober auch noch die EM an. Da sind einige Adleraner nicht dabei.

Das ist natürlich bedauerlich. Doch für einige unserer Akteure ist diese Beanspruchung einfach nicht zu stemmen, sie sind ja keine Profis. Für Henning Schmidt und Martin Schwarze beispielsweise steht in dieser Zeit die Klausurphase ihres Studiums an. Und Kathrin Herrmann ist beruflich nicht abkömmlich. Sie müsste sich für die Eurocup-Quali und die EM drei Wochen Urlaub nehmen, das ist nicht machbar. Für die Nationaltrainer Jan Hof und Thomas Kupka ist es natürlich bedauerlich, dass sie einige gute Spieler ersetzen müssen, die dem Nationalteam sicher gut zu Gesicht stehen würden. Doch den Verzicht kann ich nachvollziehen. Doch Ausbildung und Beruf haben nun mal Vorrang.

von Ralf Schacht

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