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Düstere Wolken über dem Korfball-Himmel

Überraschender Rücktritt des Nationaltrainer-Gespanns Martin Boschma und Klaus-Peter Hermann

Die Korfball-Nationalmannschaft der Senioren steht ohne Trainer da. Der Niederländer Martin Boschma hat überraschend seinen  Rücktritt als Bundestrainer erklärt. Dunkle Regenwolken zogen am Sonntag über die Korfball-Hochburg Castrop-Rauxel hinweg.  Mit hereingespült wurde wie aus heiterem Himmel die Rücktrittserklärung des Bundestrainers
Martin Boschma. Er stellte mit sofortiger Wirkung sein Amt zur Verfügung, gemeinsam mit seinem Assistenten Klaus-Peter Hermann  (Adler Rauxel).

Erst vor drei Wochen hatten Deutschlands KorbjägerInnen mit dem 4. Platz bei den  „World Games“ vor der eigenen Haustüre in Duisburg-Rheinhausen ein positivesZeichen gesetzt. Doch trotz dieses sportlichen
Erfolges hat es hinter den Kulissen offensichtlich bereits „gebrodelt“. Nur einen Tag nach dem imageträchtigen Erfolg von Duisburg hatte es eine Mannschaftssitzung gegeben. „Die Mehrheit der Spieler hat
angedeutet, nicht zurecht zu kommen mit der Vorgehensweise und der Art und Weise des Spiels des holländischen Korfballtrainers, der erst ab März 2004 als Bundestrainer angetreten war“, erläutert Dieter Fernow,
der Vorsitzende des Technischen Korfball-Komitees (TK) im Deutschen Turnerbund (DTB), der diesen Job übrigens bei der DTB-Bundestagung
im September aufgeben wird. „Aus rein beruflichen Gründen“, wie Fernow betont, mit dem Trainer-Rücktritt  habe dies nichts zu tun.

„Besonders die älteren Auswahlspieler hatten Mühe mit der anderen Rolle und mit der größeren Verantwortlichkeit, die von dem Trainer-Gespann gefordert wurde,“ heißt es in der Erklärung von Martin Boschma. Auch am Auswahlverfahren für den Kader wurde Kritik geübt. Einige Spieler seien unzufrieden darüber gewesen, dass sie nach
eigener Auffassung bei den World Games in den wichtigen Spielen „zu wenig Spielanteile“ erhalten hätten. Die Trainer hatten den
Akteuren „Mangel an Kommunikation und nicht ausreichend angenommene Initiative im und außerhalb des Spielfeldes“ entgegen gehalten. Die gegenseitigen Vorwürfe seien ein eindeutiges
Zeichen für einen „Vertrauensverlust“, folgert Dieter Fernow aus den Äußerungen, und hegt auch wenig Hoffnungen, dass die beiden Trainer noch umgestimmt werden können, „wenn das Vertrauen fehlt, kann man kaum noch diskutieren“.

Trotz der vorzüglichen Ergebnisse bei den letzten Turnieren (dritter Platz bei der U23-Weltmeisterschaft 2004, vierter Platz bei den World Games) und des daraus resultierenden Sprungs Deutschlands auf Rang fünf der Korfball-Weltrangliste, scheint von beiden Seiten nicht genügend Substanz für eine erfolgreiche Fortführung der Arbeitsweise des Duos Boschma/Hermann zu bestehen. „Beide Trainer haben daraus ihre Konsequenzen gezogen und mir mitgeteilt, ihre Tätigkeit
als Auswahltrainer nicht weiter fortsetzen zu wollen,“ so Fernow. Eine Kommentierung des Rücktritts-Erklärung wollte der TK-Chef nicht abgeben. Dies werde man zu einem späteren Zeitpunkt tun, der auf jeden Fall nach den Sommerferien liegen werde. Doch bereits am Samstag (20.) dürfte der Rücktritt bei der Fachausschuss-Tagung des Westfälischen Turnerbundes ein Thema sein.

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