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1500 Fans schauten sich Korfball in der Europahalle an

Deutlich aus dem Schatten der vermeintlichen Hauptsportarten traten heute vor 25 Jahren in Castrop-Rauxel die Korfballer heraus. Die Korbjäger des KC Grün-Weiß brillierten als Heimmannschaft beim Euro Cup-Turnier.

Am 12. Januar 1993 – also heute vor 25 Jahren – stand in der Lokalsportberichterstattung das Treffen der europäischen Korfball-Meister in Castrop-Rauxel noch im Mittelpunkt. Und auch die ARD berichtete darüber. Am Wochenende zuvor hatten Teams aus den Niederlanden, Belgien, England, Frankreich, Portugal und Armenien den Euro Cup in der Europastadt ausgespielt.

Heinz Opalka, damals Korfball-Fachwart im Westfälischen Turnerbund, hatte die Bewerbung an die Internationale Korfball-Förderation (IKF) geschickt, weil Castrop-Rauxel Euro Cup-Gastgeber werden wollte. Opalkas Stammverein KV Adler Rauxel war damals deutscher Abonnement-Meister und ging davon aus, hier als Heim-Team auftreten zu können. Es kam aber anders. Erstmals in seiner Vereinsgeschichte gewann der in Ickern beheimatete KC Grün-Weiß mit Trainer Uli Augat den Titel und machte Rauxel einen Strich durch die Rechnung.

Augat erinnerte sich am Donnerstag an den Euro Cup-Auftritt. Er sagte: „Das war für Castrop-Rauxel ein gigantisches Turnier.“ Natürlich seien die Adleraner enttäuscht gewesen, dass ihr Team nicht spielte. Aber in der Turnier-Organisation hätten sie sich stark eingebracht.

Das bestätigte auch Wolfgang Preikschat, der vor 25 Jahren Teambetreuer und Pressewart der Grün-Weißen war. Er betonte am Donnerstagabend: „Da haben alle Korfballvereine an einem Strang gezogen. Das war richtig toll. Vor allem die Rauxeler Wolfgang Gebauer und Dieter Fernow von Adler Rauxel haben Großes geleistet.“

Es gab wahrlich viel zu tun während und vor allem vor dem Turnier. Denn gespielt wurde in drei Hallen: in der Sporthalle an der B235 sowie jener der Willy-Brandt-Gesamtschule und am Endspieltag sogar in der großen Europahalle. Hier verfolgten über 1000 Zuschauer die Spiele. Einige Quellen sprachen gar von 1500 Fans. Diese sahen, wie im kleinen Finale der KC Grün-Weiß den englischen Meister Nomads KC mit 9:8 (3:4) niederrang.

Coach Augat sagte: „Wir haben in diesem Spiel eigentlich durchweg zurückgelegen. Meine Mannschaft war aber so erfolgshungrig, dass sie das Spiel noch umgebogen hat.“ Dabei war zur Halbzeit Spielführerin Gisela Brückner wegen einer Wadenverletzung ausgeschieden. Zum Siegerteam gehörten auch Rabea Cramer, Manuela Heiß, Sabine Mai, Thorsten Cramer, Peter Ahmann, Jürgen Marquart, Hans-Georg Felder, Mike Blomeyer, Melanie Spohnholz, Gabi Schroll und Frank Küffhausen.

Der spätere Nationalspieler Christian „Charly“ Michels gehörte zwar dem GW-Kader an, kam aber nicht zum Einsatz. Er selbst sagte am Dienstag dazu: „Das Team was richtig stark. Ich war damals nur der achte Junge.“ Was bedeutete: der vierte Einwechselspieler. Michels war allerdings aktiv beim Aufbau des Holzbodens in der Europahalle. Dieser war 24 Tonnen schwer und wurde auf Initiative von Michael Kastel (damals Ickerner KC) aus der Herner Gysenberghalle besorgt. Christian Michels sagte: „Der Aufbau hat über zehn Stunden gedauert und hat ganz schön geschlaucht.“

Das Euro Cup-Finale zwischen dem KC Deetos Dordrecht (Niederlande) und Antwerpen (Belgien), das 10:9 endete, leitete der Castrop-Rauxeler Schiedsrichter Norbert Mörchen. Der KC Grün-Weiß läutete 1993 eine Ära ein, war danach fünf Mal binnen sechs Jahren beim Euro Cup-Turnier am Ball.

von Jens Lukas
Quelle: Ruhr-Nachrichten

Vohriger Beitrag: Ostern 2018

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