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Oryol stoppt Adler-Höhenflug

Zum „großen Wurf“ hat es für die Fernow-Truppe nicht gereicht. Platz vier sichert aber Ticket nach Antwerpen.

Gute Turnierleistung des deutschen Meisters in der Slowakei. Sechster Titel für den PKC Papendrecht.

KORFBALL EUROCUP-ENDRUNDE 2006 Zum „großen Wurf“ auf das Treppchen hat es für den KV Adler Rauxel beim Korfball-Eurocup in der Slowakei nicht ganz gereicht. Deutschlands „Champion“ unterlag am Samstag im Spiel um Platz drei dem russischen Meister STU Oryol mit 12:21 (8:9).

Trotz der Niederlage gegen den „shooting star“ der europäischen Champions League der Korfballer ist der vierte Platz als Erfolg einzustufen. Zum ersten Mal nach fünf Jahren hatte ein deutsches Teamwieder das „kleine Finale“ erreicht, und dies reichte nach einer ebenso langen Zeit auch wieder zum Direkt-Einzug in die nächste Eurocup-Endrunde, die im Januar 2007 in Antwerpen stattfindet.

Ob die Adleraner selbst das Direkt-Ticket nach Belgien lösen können, steht allerdings noch in den Sternen. In der nationalen Meisterschaft laufen die Rauxeler derzeit einem Vierpunkte-Rückstand auf den Spitzenreiter GW Castrop-Rauxel hinterher, den sie aus eigener Kraft nicht mehr wett machen können. „Schon möglich, dass wir nicht uns selbst, sondern unserem Rivalen aus Ickern den Weg nach Belgien geebnet haben“, betrachtet Dieter Fernow diesen vierten Platz von Prievidza mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Was auch für das „kleine Finale“ selbst gilt. Das doch sehr deutliche Resultat von 12:21 gegen STU Oryol lag Dieter Fernow noch gestern nach der Rückankunft in der Heimat schwer im Magen. „Wir haben gewiss nicht so schlecht gespielt wie es das Ergebnis vermuten lässt“, resümmiert der Adler-Coach, der nicht umhin konnte, die Schiedsrichter in die Kritik zu nehmen.

„Nach der ausgeglichenen und von unserem Team gut gespielten ersten Hälfte gab es zu Beginn des zweiten Durchgangs etliche fragwürdige Entscheidungen gegen uns“, führte Fernow an. Und die waren nicht ohne Folgen für den weiteren Spielverlauf.

So resultierten alle vier Treffer des russischen Meisters vom 10:8 zum 13:9 aus Frei- und Strafwürfen. „Diese Entscheidungen habe ist überhaupt nicht verstanden“, machte Dieter Fernow seinem Unmut Luft. Das habe natürlich auf die Stimmung gedrückt, stellte der Adler-Trainer fest. Er nahm eine Auszeit, um das Team zu beruhigen, „aber in so einer Phase lässt sich der Hebel nicht einfach mal so umlegen“, so Fernow.

Zwar kamen die Adleraner mit drei Treffern in Folge durch Antje Elverich und zwei Mal Kathrin Hermann nochmal auf 11:13 heran, doch dann musste Kirsten Grabosch verletzungsbedingt ausdem Spiel genommen werden. „Sie hat plötzlich Atembeschwerden gehabt und musste ärztlich behandelt werden“, berichtet Dieter Fernow. Auch dies blieb nicht ohne Folgen auf das Adler-Spiel.

„Unter dem Eindruck von Kirstens Ausscheiden haben wir zum Schluss die Partie praktisch abgeschenkt“, so Fernow. Und zum Feiern bei der „Players-Party“ war den Adleranern auch nicht mehr zumute. Sie warfen kurzerhand ihre Planungen um, und traten direkt nach der Siegerehrung die Bus-Heimreise an. Zwar ein wenig niedergeschlagen, aber erhobenen Hauptes: Deutschlands Meister ist endlich wieder in der Top-Etage des Eurocups dabei.

Im Finale wurde der PKC Cafe? Bar aus Papendrecht seiner Favoritenrolle vollauf gerecht. Die Niederländer setzten sich mit 10:9 gegen Belgiens Meister Riviera KC durch und gewannen souverän ihren sechsten Eurocup-Titel.“Es gab etliche fragwürdige Entschei-dungen der Schiedsrichter gegen uns.“
15.01.2006   Von Ralf Schacht (WAZ)

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